Sonntag, 10. Juni 2012

GRUNDLEGENDES

Nachtrag 3, Freitag 8. Juni
Was wünscht man den zur See Fahrenden? Mast und Schotbruch und immer eine Handbreit !! Wasser unter dem Kiel.
So um halb neun haben wir uns auf den Weg nach Stralsund gemacht, uns leise aus dem Päckchen gelöst. In Kloster liegen die Schiffe nicht in Boxen. Sie halten sich gegenseitig mit Tauen in Position und liegen sozusagen in Päckchen gemeinsam an der Kaimauer, was zur Folge hat das, wenn einer raus will, sich alle Bewegen müssen.
Gemütlich sollte die Reise sein. Nur mit dem Vorsegel durch die enge Fahrrinne. Links das Ufer von Rügen, rechts das von Hiddensee. Wir dazwischen. Sanfter Wind aus Osten schob uns gen Süden
Sehr beschaulich war das, wirklich gemütlich. Gerd übernahm die Pinne. Wir müsste ja nur von Tonne zu Tonne fahren. Der Wind wurde weniger, die Aufmerksamkeit ebenso, gemütlich eben... rrrums wir saßen fest. Nein, ohne rums, eigentlich war nichts zu merken, nur die Logge zeigte statt 1,5 nur noch 0,0 Knoten an und Gerd war ratlos, Ich musst ihm erklären dass er uns auf Grund manövriert hatte, langsam und sachte. Vor uns, grad mal 20 Meter entfernt schwamm die grüne Fahrwassertonne. Aber da sie ja von allen Seiten gleich aussieht, sieht man eigentlich nicht, dass man sie grad von außerhalb des Fahrwassers betrachtet. Das bekommt man nur mit, wenn man gleichzeitig auch die letzte passierte Tonne in Augen behält und in Gedanken verbindet. Sozusagen einen virtuellen Seitenstreifen erstellt, den man nicht überschreiten soll.
Nun, Motor an und alle Mann nach Steuerbord raushängen. Nix.
Baum nach außen schwenken und dranhängen und schaukeln. Nix.
Auch die Wellen von vorbeifahrenden Schiffen helfen nix.
Gerd und ich müssen ins Wasser und gemeinsam drehen wir das Boot in kleinen Stücken und mit wippen Richtung Fahrrinne. Dann, das Schiff kommt frei und weiter geht die Fahrt unter Motor. Kalt stehe ich in nassem Ölzeug an der Pinne. Ich habe alle Klamotten im Wasser angelassen, damit ich das kalte Wasser nicht spüre. Nun setzt zu allem Überfluss noch Nieselregen ein. Trotzdem überwiegt eindeutig die Freude, ein Problem gemeistert zu haben. Was gibt es Schöneres als Probleme zu lösen?
Das Wetter wird besser, der Wind dreht langsam auf West, wird frisch und schiebt die Wolken weg, Die Sonne wärmt uns und mit hoher Geschwindigkeit rauschen wir, mit Gerd am Steuer, durch den Kuminer Bodden auf Stralsund zu. Was für ein schöner Segeltag denken wir. Dort ist Hafenfest. Abends dürfen wir vom Cockpit aus ein grandioses Feuerwerk vor der Kulisse der Gorch Fock I und anderen schönen Seglern, erleben. Welch ein schöner Abschied unser "Drei Männer Tour". Und wir haben uns bestens vertragen auf dem kleinen Boot. Es war zwar nicht immer klar wem welche Jeans gehört, das war aber nie ein Problem, sind die beiden doch in ihren Segelfliegern viel engere Verhältnisse gewöhnt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen