Samstag, 23. Juni 2012

EINFACH IGNORIEREN = SOMMAR

Das Wetter? Jetzt ist Sommar. Das scheint das Motto der Schweden zu sein. In Sommerkleidern mit Blumenkränzen im Haar, die Mädels. Die Jungs in T-Shirt und ner Bierdose in der Hand. Den einsetzenden Dauernieselregen ignorieren sie einfach. Ein Boot scheint auch dazu zu gehören. Vom Fischkutter über Segelboote, bis zum offenen Motorboot mit Plastikplane drüber scheinen alle schwimmenden Planken zu Partyschiffen umfunktioniert zu sein. Und ein Grill muss auch sein. Die stehen jetzt auf der Kaimauer rum. Aus allen Ecken wummert Musik. Selbst unter der Plastikplane dröhnt und bewegt es sich.
Gegen Nordostwind musste ich mich nach Nordosten vorkämpfen. Aus meinem geschützten Ankerbucht heraus, blies mir der Wind um die Ohren, so dass erstmal nur die Fock hochging.
Als Anker hatte ich meinen alten Klappanker genommen. Der ist ja in Deutschland verpönt. Darf in keinem Ankertest mitmachen. Aber in Schweden sieht man ihn häufiger. So lag er auch unten an der tiefsten Stelle der Backskiste, wollte ihn schon austauschen, da ich ja mittlerweile "moderne Anker" habe. Mit ihm an Deck zog ich auch Unmengen an Kraut, Seegras ect. Die modernen hätten bestimmt versagt, aber der hatte mich sicher gehalten. Mit dem Messer musste ich das Grünzeugs abschneiden. Derweil tuckerte Lyan per Autopilot langsam gegen den Wind.

Nur unter Vorsegel gelangte ich also über den Kalmarsund in etwas ruhigeres Wasser.
Gute Erfahrung: mit einer Albin Vega kann man auch nur mit der Fock gegen den Wind kreuzen, der hier mit 6 Bf bließ. Nur: Aus den eigentlich in Luftlinie 8 NM nach Borgholm, wurde eine Segelstrecke von 18 und dafür brauchte dann über 4 Stunden.
So habe ich die traditionellen "Sommar"feiern leider verpasst. Stattdessen wandern aufs Schloss und ins Naturreservat.
Jeden Sonnenstrahl heute Morgen zum Sonnenbaden genutzt . Hier beginnt das Strand- und Urlaubsleben der Schweden. Ich mache mich auf gen Nordwesten.

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