Sonntag, 17. Juni 2012

EINE NACHT VOR ANKER

Asand Bugt heißt der Ort, kurz hinter der nördlichsten Spitze Dänemarks, an dem ich mich grad befinde. Gleich nebendran ist der sichere Hafen von Sandvigt. Aber ich finde es spannend zu ankern. Habe den zweiten Anker ausgebracht, denn es soll die Nacht aus SW mit 6 Bf wehen. Lasse mich die Nacht wie im Uterus schaukeln und wiegen. Außerdem spare ich 20,-€.

Langsam auf Schleichfahrt, platt vor dem Wind, habe ich die Fahrt an der Westküste vorbei Richtung Norden genossen. Vorbei an Steilküsten aus Granit, kleinen Fischerdörfern, blökenden Schafen und schreienden Möven. All das lässt mich schon auf die Schwedischen Schären einstimmen.

Auch die LYAN hat mich unterhalten. Hatte ich doch heute Morgen das Problem mit dem Ruderkopf gelöst und der Klemmvorrichtung mittels eines Sägeblattes ermöglicht wieder ihrer Aufgabe gerecht zu werden, nämlich zu Klemmen. Möglichst noch weitere 35 Jahre.
Dann noch eine Kabelverbindung am Autopiloten erneuert. Die hatte mich schon gestern geärgert, indem sie mich ab und zu aufforderte an ihr zu wackeln, damit sie weiter ihren Dienst tat.
Setzten doch zuerst Autopilot und dann sämtliche Navigationsinstrumente aus. Nur mein IPad lief brav weiter. So ein Mist, gibt es denn nicht mal einen Tag wo alles funktioniert ?
War aber Gottseidank nicht so schlimm, denn rechts die Küste, links das Meer, sonst war eigentlich navigatorisch nichts zu beachten.

Wie gut das das jetzt passiert ist! bei so gemütlicher Fahrt. Und eigentlich waren nur die Klemmen der Sicherungsleiste das Problem. Eigentlich nur eine Kleinigkeit. Aber ein großer Schreck.
Je mehr Technik desto mehr Kaputt ? !
Als alles wieder funktionierte konnte die Lyan wieder alleine segeln und ich mir am Herd ein Abendessen brutzeln. Paprika-Tomaten-Zwiebel-Gemüse mit Sojafleisch und Nudeln.

Gleich in der Nähe des Ankerplatzes liegt Hammershus, die größte Burgruine Skandinaviens, mitten in einem Wander und Naturschutzgebiet. Das wird mein Tagesprogramm für morgen. Sie hat mich schon den ganzen Nachmittag aus von ihrem Thron herunter angeschaut und mich gerufen.
Und um Mitternacht geht es weiter nach Schweden. Dann ist die beste Windprognose.

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