Donnerstag, 16. August 2012

DIGITALE SCHEINWELT

Ist euch schon aufgefallen, dass schon längere Zeit nichts mehr über Bord gegangen ist? Daran merkt man, dass ich langsam Profisegler werde. Ausfälle gibts nun anderer Art, nicht nur mein unerklärlich anfängerhaftes Verhalten neulich beim Segelsetzen vor dem Wind.
Z.B. das Echolot, es gaukelt dem unwissenden Mitseglern vor, genau zu wissen, wie tief es unter dem Kiel ist. Sie geraten dann gleich in Panik, wenn plötzlich eine 1,3 auf dem Display steht. Drei Gründe kenne ich warum das nicht immer so ist.
1. Wenn das Wasser annähernd 100 Meter tief ist, gibt das Gerät auf und fängt wieder bei Null an zu zählen. Logisch, es hat ja nur zwei Stellen vor dem Komma.
2. Ein Fisch oder eine Luftblase oder ein U-Boot verwirren die Elektronik.
3. Unter dem Schiff wachsen grad lange Pflanzen.
4. Es muss noch einen Grund geben, denn manchmal zeigt es Tiefen an, die nicht in der Seekarte stehen.

Die digitale Navigaton gaukelt ja auch eine enorme Genauigkeit vor. Schon länger wundert es mich, dass mein Garmin und mein IPad permanent unterschiedliche Auffassung von der momentanen Geschwindigkeit haben. Trotzdem messen sie die gleiche Tagesleistung. Ein erstaunliches Rechenphänomen. Heute wollten aber beide nicht so richtig. Während das Garmin einen Alarm sendete und unzureichenden Satellitenempfang kundtat, behauptete das IPad, ich würde über Land fahren. In diesem Fall konnte das IPad gleich der vorsätzlichen Falschmeldung überführt werden. Ein Problem, es meldet unklare Datenlage nicht.
So viele Aussetzer wie heute gab es noch nie. Ob es an der Nähe zum Flottenstützpunkt der schwedischen Marine liegt? Bin heute nämlich bis Karlskrona Stadt gekommen. Die will ich morgen besichtigen.
Was bleibt ist die Erkenntnis, dass digitale Informationen eine Interpretation und eine Überprüfung brauchen und ihre Genauigkeit wirklich nur scheinbar ist.



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