Donnerstag, 16. August 2012

NACHTFAHRT

Windig und ziemlich kahl war's. Ein vertrocknetes Kalksteinplateau ist dieses "Alvaret". Mittendrin ist die eisenzeitliche Ringburg Eketorp zu besichtigen. Irgendwie steht mir der Sinn nicht nach Weltkulturerbe. Ist wohl auch die falsche Jahreszeit dafür. Die blühenden Pflanzen- und die reiche Vogelwelt, beides fehlt. Husten und Schnupfen quälen mich. Gegen Wind und Sonne muss ich mit dem Fahrrad ankämpfen. Ich bin wohl besser auf meinem Schiff aufgehoben.
Ich mach seeklar. Um 1700 Uhr laufe ich aus. Ziel: Der Schärengarten vor Karlskrona. Dort kann ich mich ausruhen und brauche auch keine Hafengebühren zu zahlen.
Um 2030 Uhr geht die Sonne unter. Unter klarem Sternenhimmel gleite ich langsam auf dem Leitstrahl des Leuchtturms in das Schärenfahrwasser.
Die Reflektoren der Bojen leuchten im Scheinwerferlicht und geben mir zusätzlich den Weg an. Eine sanfte Briese schiebt mich mit 2-3 Kn Fahrt zu meinem Ankerplatz. Ich liebe solche Nachtfahrten, vor allem wenn die Bedingungen so perfekt sind. Nachts auf See ist es so schön still und leise.
Kurz vor Mitternacht fällt der Anker. Ich liege so ruhig wie im Hafen. Diese Fahrt entschädigt mich für den überhasteten Aufbruch am Nachmittag. Beim Segelsetzen hatte ich so ziemlich alles falsch gemacht und einige Leinen vertüddelt. Der Kopf war wohl nicht einsatzfähig.

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