Sonntag, 26. August 2012

GREIFSWALD

Bin schon lange da. Montagnachmittag bin ich von den Erbseninseln los. Wollte schon mal ein kleines Stück schaffen. Habe dann für 6 Stunden im Hafen Sandvig an der nördlichsten Spitze Bornholms festgemacht, um dann um 0500 Uhr morgens den günstig blasenden Nordwestwind auszunutzen, der mich hoffentlich gleich bis Greifswald bläst. War auch fast so. Anfangs blies er ordentlich, so dass LYAN wieder Höchstgeschwingigkeit lief. Als ich schon Sassnitz querab hatte, so um 1500 Uhr, wurde der Wind immer weniger. Endlich kam der Blister, das große bunte Vorsegel zum Einsatz. Ich werde langsam mit dem Segel vertraut, ist es doch etwas komplizierter zu setzen und hat mir schon einige Nerven gekostet dieses Ding zu bedienen. Nachdem ich die verschiedensten Möglichkeiten ausprobiert habe scheine ich nun die optimale Lösung gefunden zu haben dieses Segel zu nutzen und dann bringt es Spass bei schwachemWind ordentlich Fahrt zu haben.
Mit 2-3 Kn schleicht Lyan nun dahin. Aus dem Greifswalder Bodden, durchs Landtief, kommt mir ein brennendes Schiff entgegen. So sieht es zumindest im ersten Moment aus. Es zieht eine riesige schwarze Rauchwolke hinter sich her. Hier wird billigstes Schweröl verbrannt. Die Russemission einer mittleren Stadt werden da weit in den Schatten gestellt. Wie Glaubwûrdig ist da eigentlich der Klimaschutz?
Ich halte durch, schmeiße nicht den Motor an, bleibe geduldig. Immer wieder wird der Wind kurzfristig stärker und schiebt mich weiter zu meinem Ziel. Um 0030 erreich ich dann endlich am Mittwochmorgen den Hafen in Greiswald-Wiek. 88 NM in 20,5 Stunden, das sind Durchschnitlich 4,3 Knoten.

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