Dienstag, 29. Mai 2012

GESCHAFFT

Der Motor schnurrt, das Getriebe funktioniert. Alles aus eigener Kraft geschafft. Na ja nicht ganz, aber dazu später. Ich mach mir jetzt mal ne Checkliste damit sowas nie wieder passiert.
Als Jugendlicher habe ich ja zugeschaut und mitgeholfen wenn mein Bruder seinen Bulli auseinandernahm Das kommt mir jetzt zu Hilfe, das Schrauben scheint in der Familie zu liegen.
Auf Flüggesand vor Anker liegend habe ich das ganze Getriebe auseinander genommen und leider das letzte festklemmende Teil DIE SPANNKLUBBE nicht losbekommen. Nicht weit entfernt sollten sich die anderen Vegasegler zum jährlichen Pfingsttreffen versammeln. Von dort hoffte ich Hilfe zu bekommen. Mit Genua und fast Null Wind wollte ich die 8 Seemeilen zurücklegen, später noch das Groß dazu, aber nach 4 Stunden hatte ich ganze 3,5 sm zurückgelegt, zwischendurch die Backskisten aufgeräumt, an unterster Stelle meinen 2 HB Navigationsbleistift gefunden -Sachen gibt's -, und in der reichlich vorhandenen Sonne gedöst. Ab 1700 Uhr war dann 0,0 Wind und somit 0,0 Fahrt und ich lag genau im Weg, dem Fehmarn-Kiel-Fahrwasser. Und kein Schiff, das mich die restlichen 4 sm hätte schleppen können. Also Paddel raus, jawohl die Vega kann man paddeln, Verlängerung drangebunden und los. 1,2 Knoten Fahrt habe ich geschafft. Über eine Stunde lang. Hoffte das Fahrwasser nach Heiligenhafen zu erreichen und da von einem netten Segler das letzte Stück geschleppt zu werden. Es wurde immer später. Über Funk versuchte ich jemand zu erreichen. "Hier Segelyacht Lyan, benötige Schlepphilfe, liege 1,5 sm nördlich der Osttonne Heiligenhafen, jemand auf dem Weg nach Heiligenhafen, der mich schleppen kann?" Ich sehe die Schiffe in 1,5 sm Entfernung vorbeiziehen - zu weit, um mich zu bemerken. Nur Bremen Rescue antwortet. Die schicken aus "Haihafen" ein Boot. Ich bin ja versichert. Also 2100 Uhr liege ich im Hafen und es gibt ein fröhliches Hallo und ausgiebiges Grillen. Nur ein genialer Schrauber war nicht dabei. Sonntag war dann Dösetag und Montag Verabschiedung der Kollegen. Ich hatte mein Problem verdrängt und blieb dann alleine zurück, etwas demotiviert und ratlos. Wollte das Schiff abwechselnd versenken oder verkaufen. Beim Schlendern durch Heiligenhafen bekam ich die zündende Idee wie es geht, was ich falsch gemacht hatte. Und siehe, ich habe es geschafft. Eine gute Feile, um die vom Hämmern entstandenen Kittchen auszumerzen, bekam ich vom Hafenmeister. Zwischendurch wieder unters Schiff tauchen, um die Flügel des Propellers auf Leerlauf zu stellen. Jetzt schnurrt er wieder, der Motor und ich natürlich auch. Morgen Nachmittag kommen mein Bruder und sein Freund an Bord und dann wird gesegelt. Jo!

3 Kommentare:

  1. Hallo Rainer,
    schön das deine Maschine wieder läuft. Ich hatte am Sonnabend auch ein schlechtes Gewissen, dich mit deinem Problem alleine zu lassen. Hatte aber die Hoffnung, das am Sonntag von den Anwesenden Vegafreunden jemand mithelfen würde. Einige hatten doch Erfahrung in der De-und Montage des Getriebes!

    Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute auf Deinem Törn.
    Bis dann.

    Gruß Gerhard

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  2. Hallo Rainer,
    schön das Du wieder "Wind in den Segeln" hast. Was war denn das Problem und wie hast Du es gelöst?
    Freue mich auf weitere Berichte.
    Joachim

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  3. Die Spannklubbe war schon los. wir haben vollkommen unnötig drauf rumgehämmert. Nur Das Mannöverrohr mittels meiner Holzkontstruktion nach hinten schieben, dann Ginger Rest ganz einfach.

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